pra. London · „Der britische Aussenminister Hague hat erstmals im Namen der Regierung anerkannt und bedauert, dass Kenyaner von 1952 bis 1963 Opfer von Folter durch die damalige britische Kolonialmacht geworden waren. Das einzigartige Eingeständnis folgt auf eine seit 2009 in Londoner Gerichten hängige Klage von Mitgliedern der Widerstandsgruppe Mau-Mau. Deren Aufstand war von Truppen und Polizei brutal niedergeschlagen worden. Es kam auf beiden Seiten zu Tausenden von Toten, Zehntausende wurden inhaftiert und misshandelt. Wie Hague am Donnerstag im Unterhaus erklärte, ist mit Anwälten von Opfern ein Vergleich vereinbart worden, der alle Forderungen abdecke. Die Regierung zahlt an 5228 Veteranen der Mau-Mau 19,9 Millionen Pfund Entschädigung inklusive Kosten und beteiligt sich an einem Denkmal in Nairobi. Hague schloss aus, dass eine Präzedenz für Klagen in anderen Fällen geschaffen werde, was allerdings von manchen Juristen bezweifelt wird.“
vollständig zitiert: Britisches Bedauern für Folteropfer. In: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 130 vom 08.06.2013, S.2