Zum Inhalt springen

Erinnern an den Völkermord

„Namibia begeht an diesem Mittwoch erstmals einen nationalen Gedenktag zur Erinnerung an den von den deutschen Truppen verübten Völkermord an Ovaherero und Nama. Laut dem geplanten Programm findet die Zeremonie mit einer Kerzenwache und einer Schweigeminute in den Parlamentsgärten in Windhuk statt. Anschließend hält Präsidentin Netumbo Nandi-Ndaitwah eine Rede.

Eingeladen sind auch die Mitglieder des Diplomatischen Corps. Das Datum 28. Mai wurde für den jährlichen Feiertag ausgewählt, weil an diesem Tag 1907 die deutschen Kolonialbehörden unter internationalem Druck die Konzentrationslager im damaligen Deutsch-Südwestafrika schließen ließen.

Namibia war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie. Aufstände der Ovaherero und Nama schlugen die Kolonialtruppen brutal nieder. Später ordnete der damalige Gouverneur Lothar von Trotha die planmäßige Vernichtung der beiden Volksgruppen an – zehntausende Menschen starben. Historiker sprechen vom ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts.“

Die Opferverbände der Ovaherero und Nama lehnen allerdings die Festlegung des Gedenktages auf den 28. Mai ab. Sie begründen das damit, dass das Morden und Foltern auch nach der Schließung der Lager weitergegangen sei.

Frankfurter Rundschau 28.05.25 vollständig zitiert

https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/namibia-gedenken-genozid-100.html

Schlagwörter: