10 – 15.000 Menschen forderten am 06. November während einer Demonstration in der senegalesischen Hauptstadt Dakar im Zusammenhang mit einer Korruptionsaffäre den Rücktritt des Staatschefs Wade. Unmittelbarer Auslöser für die von mehreren Oppositionsparteien gemeinsam organisierte Protestaktion war die so genannte ‚Seguragate’- Affäre.
Präsident Wade hatte dem langjährigen Repräsentant des IWF, dem spanischen Ökonomen Segura, dessen Abschied im September dieses Jahres versüßen wollen, in dem er ihm, sorgfältig verpackt, Geldnoten im Wert von über 170.000 Euro zukommen ließ. In einem vom Währungsfonds zu dieser Sache herausgegeben Communiqué hieß es dann unter anderem, für den senegalesischen Präsidenten habe es sich „um ein traditionelles Abschiedsgeschenk gehandelt“ und „es sei in keiner Weise um eine Beeinflussung von Herrn Segura oder des IWF selber gegangen“. Wade gestand vor der Presse das Ganze als Fehler ein, wies aber seinem Sekretär die Hauptschuld zu, weil dieser sich in der Höhe des zu übergebenden Betrages vertan habe.
Für die Demonstrant_innen, unter ihnen viele Frauen, ging es allerdings nicht nur um Seguragate. Sie protestierten ebenso gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die steigenden Lebensmittelkosten. Zudem kritisierten Oppositionspolitiker_innen den Plan des 83-jährigen Staatschefs, sich nach einer von ihm selbst initiierten Verfassungsänderung 2012 zum dritten Mal zur Präsidentenwahl stellen zu wollen.
Vgl.: Manifestation pour exiger le départ de Wade. 07.11.09. URL: http://www.jeuneafrique.com, Stand 15.11.09.
Vgl.: Wade plaide « l’erreur », le FMI passe l’éponge, des Senegalais disent « Niet ». 15.11.09. URL : http://www.ouestaf.com, Stand : 15.11.09.
Vgl.: Präsident Wade winkt zum Abschied mit Geld. 28.10.09. Neue Zürcher Zeitung.