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Niederlande/Côte d’Ivoire: Verurteilung für Giftmülltransport

Die Ölhandelsfirma Trafigura wurde am 23.07.2010 von einem Amsterdamer Gericht für einen im Sommer 2006 per Schiff durchgeführten Giftmülltransport nach Côte d’Ivoire wegen Verstoßes gegen EU-Vorschriften für den Import und Export von Müll zu einer Geldstrafe von einer Million Euro verurteilt. Zudem erhielten der Kapitän sowie der für die Beladung verantwortliche Mitarbeiter des Schiffes Bewährungsstrafen.

Mit diesem Urteilsspruch wurde das schweizerische Unternehmen erstmals auch strafrechtlich für die skandalöse Verschickung hochgiftiger petrochemischer Abfälle zur Verantwortung gezogen. Die Ölabfälle waren offen und ohne Aufbereitung am Rande einer Siedlung der Hafenstadt Abidjan abgelagert worden und gemäß eines UNO-Berichtes aus dem letzten Jahr für 17 Todesopfer und an die tausend Fälle von Vergiftungserscheinungen mit in Folge auftretenden Symptomen wie Totgeburten, Blindheit, Atem- und Hauterkrankungen verantwortlich.

Trafigura hatte ursprünglich seine Abfälle von einer im Amsterdamer Hafen ansässigen Spezialfirma entsorgen lassen wollen. Da dies bei einem Preis von 900 Euro pro Kubikmeter Kosten von insgesamt 500 000 Euro für den gesamten Giftmüll bedeutet hätte, verließ das Frachtschiff Probo Koala den holländischen Hafen, noch ehe die Behörden Einblick in die tödliche Fracht nehmen konnten. Im Hafen von Abidjan fand man eine Firma, die sich bereit erklärte, den tödlichen Müll für knapp 27 Euro pro Kubikmeter zu ‚entsorgen‘.

Vgl.: http://www.izindaba.info/63.0.html?&tx_ttnews[cat]=106&cHash=ae065e33ea

Vgl.: http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/niederlande-oelhandelsfirma-zu-einer-million-euro-strafe-verurteilt_aid_533648.html

Vgl.: http://www.jeuneafrique.com/Article/ARTJAWEB20100723125824/probo-koala-trafigura-dechets-toxiques-amsterdaml-affreteur-du-probo-koala-condamne.html