Rund 20.000 Frauen demonstrierten am Sonntag den 17.10.2010 gegen sexuelle Gewalt in den Straßen von Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Sie folgten einem Aufruf lokaler Frauengruppen und des internationalen Frauennetzwerkes „Marche mondiale des Femmes“.
An der Demonstration nahmen folglich nicht nur alte und junge Kongolesinnen teil, sondern auch rund 250 ausländische Vertreterinnen von „Marche mondiale des Femmes“, das zuvor zu Aktionstagen in Bukavu aufgerufen hatte und an dem Wochenende weltweit Aktionen in Solidarität mit den Frauen im Kongo organisierte. Auch die kongolesische Präsidentengattin Olive Lembe Kabila nahm an der Demonstration teil.
Nach Presseangaben waren viele der Demonstrantinnen selbst Opfer brutaler Vergewaltiger, einige von ihnen hatten extra für den Marsch das Krankenhaus verlassen. Die Frauen hätten genug von dem Krieg, von den Vergewaltigungen, davon, dass es niemanden interessiere, was mit ihnen passiere. Sie kämpfen gegen die Stigmatisierung von Vergewaltigungsopfern und machten darauf aufmerksam, dass sexuelle Gewalt gegen Frauen und Kinder in dem Land eine Kriegstaktik ist.
Im Kongo wurden im vergangenen Jahr 15.000 Frauen vergewaltigt. Vom 30. Juli bis zum 2. August 2010, also innerhalb von drei Tagen, wurden allein in 13 ostkongolesischen Dörfern 303 Frauen vergewaltigt. „Von außen gesehen fällt es schwer, in dem Kriegsgeschehen dort überhaupt etwas anderes zu sehen als einen Feldzug gegen die Frauen“, schrieb die Publizistin Ann Jones bereits 2008. Denn die Täter sind meist meist Rebellen oder Soldaten der verschiedenen im Kongo aktiven Armeen.
Quellen: Spiegel online 18.10.2010; www.dw-world.de 18.10.2010; tagesanzeiger 18.10.2010