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Nigeria: Generalstreik für höhere Mindestlöhne

Am 10. November 2010 protestierten nigerianische Staatsangestellte und im Dienstleistungssektor Beschäftigte mit einem Generalstreik für eine Erhöhung der Mindestlöhne von 7.500 Naira auf 18.000 Naira (etwa 85 Euro bzw. 120 $). Die von zwei Gewerkschaften (Nigerian Labor Kongress und Trade Union Congress) organisierte Streik-Aktion wurde weitgehend befolgt. In Lagos, der mit ca. 14 Millionen Einwohner_innen größten Stadt Nigerias, blieb der Murtala Muhammed International Airport ebenso geschlossen wie Banken, Schulen und Geschäfte. Betroffen waren auch Elektrizitätswerke, Häfen und Verwaltung. Der Verkehr war merklich reduziert.

Ursprünglich sollte der Streik drei Tage dauern, er wurde aber nach einem Tag beendet und die Verhandlungen mit der Regierung wieder aufgenommen.

Der Arbeitskampf richtet sich gegen die Zentralregierung, die die Höhe der Mindestlöhne festlegt. Sie waren zuletzt im Jahr 2000 unter dem vormaligen Präsidenten Olusegun Obasanjo auf 7.500 Naira – damals etwa 75 $ – angehoben worden. Wegen der hohen Inflationsrate von zuletzt 12,4 % sind 7.500 Naira heute nur noch 50 $ wert. Gleichzeitig gibt es in Nigeria eine dünne Schicht von extrem Reichen, die sich aus den riesigen staatlichen Öl-Einnahmen bedient.

Quellen: junge welt 11.11.2010, Associated Press 10.11.2010, http://www.rf-news.de/2010/kw45/11.11.10-nigeria-landesweiter-streik-fuer-hoeheren-mindestlohn

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