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Griechenland: Hungerstreik beendet

Die 287 hungerstreikenden Migrant_innen haben am Mittwoch, dem 09.03.11, aufgrund von bedeutenden Zusagen seitens der griechischen Regierung ihre Protestaktion beendet.

Mit dem von der Regierungsseite gemachten Angebot verringert sich für alle ‚illegal‘ in dem Land lebenden Flüchtlinge die Dauer des nachweisbaren Aufenthalts zur Erlangung eines unbegrenzten Bleiberechts und die Zahl der sozialversicherungspflichtig abgedeckten Arbeitstage, um die temporär ausgestellten Aufenthaltsgenehmigungen verlängern zu können. Anstelle von zwölf müssen die Betroffenen nur noch acht Jahre in Griechenland leben, um einen dauerhaften legalen Status zu erhalten und sie brauchen im Lauf eines Jahres nur noch anstelle von bisher ca. 200 abgeleisteten Arbeitstagen deren 120, um auch für das darauf folgende Jahr eine Aufenthaltserlaubnis erhalten zu können. Für viele der auf 250.000 bis 470.000 geschätzten ‚Illegalen‘ ist insbesondere die Reduzierung der zu leistenden Arbeitstage von Bedeutung, weil sie vorwiegend in stark von der Wirtschaftskrise betroffenen Branchen wie etwa im Tourismus oder der Landwirtschaft arbeiten und deshalb nicht mehr auf die für eine neue Arbeitserlaubnis notwendige Zahl von Arbeitstagen kommen.

Zudem gewährt die griechische Regierung allen am Hungerstreik Beteiligten eine Duldungsfrist von sechs Monaten, die nach Ablauf dieser Zeit immer wieder verlängert werden kann, womit sie im Land bleiben können. Weiterhin dürfen sie aus humanitären Gründen ihre Herkunftsländer besuchen, ohne dass ihnen die Wiedereinreise verweigert werden kann.

Quellen:

http://tab.blogsport.de/2011/03/09/der-hungerstreik-ist-gewonnen/

http://izindaba.info/37.0.html

Migranten im Hungerstreik. Neue Zürcher Zeitung. 03.03.11