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Transnational organisiertes Netzwerk als Rahmen für die Karawane

Die Karawane von Bamako/Mali nach Dakar/Senegal zum dort stattfindenden Welt-Sozialforum 2011 wurde von dem im Oktober 2009 gegründeten transnational organisierten Netzwerk Afrique-Europe-Interact organisiert. Daran beteiligt sind AktivistInnen aus Mali, Deutschland, Österreich und den Niederlanden.

In Mali haben sich mittlerweile über 40 Gruppen dem Netzwerk angeschlossen. Die meisten sind in der praktischen Unterstützung von Abgeschobenen aktiv, mehrere der Gruppen wurden von Abgeschobenen selbst gegründet. Es gibt aber auch Gruppen mit anderen Schwerpunkten: Die Mouvement des Sans Voix arbeitet zum Beispiel mit Betroffenen von (Land-)Vertreibungen zusammen, ganz ähnlich die Union des déguerpis des terres au Mali. Als Ansprechpartner von Afrique-Europe-Interact fungiert in Mali die Assoziation der Abgeschobenen Malis (AME), ohne die es das Netzwerk nicht gäbe. Die AME ist eine Basisorganisation, welche in drei Feldern aktiv ist: erstens in der sozialen, rechtlichen und medizinischen Unterstützung von Abgeschobenen nach Mali; zweitens in der politischen Arbeit gegen das EU-Migrationsregime; und drittens in der Förderung selbst bestimmter Entwicklungsperspektiven.

Aus Deutschland sind in erster Linie antirassistische Basisinitiativen und selbst organisierte Flüchtlingsgruppen beteiligt – vertreten sind unter anderem die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, The Voice Refugee Forum, die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, NoLager Bremen, kein mensch ist illegal Hanau, das Antirassistische Plenum Blankenburg-Oldenburg, der Flüchtlingsrat Hamburg und das Transnationale Aktionsbündnis. Aus Österreich ist das Europäische BürgerInnenforum Wien, das die Solidaritätskampagne für die andalusische LandarbeiterInnengewerkschaft SOC maßgeblich lanciert hat, und aus den Niederlanden ist die Amsterdamer antirassistische Organisation all included dabei.

Politisch geht es Afrique-Europe-Interact um die Durchsetzung globaler Bewegungsfreiheit und das Erkämpfen von Lebensbedingungen, die ein Bleiben ermöglichen.

Grundsätzlich ist die Zielsetzung, transnationale Netzwerke zwischen sozialen Basisbewegungen in Afrika und Europa aufzubauen. Denn an den historisch gewachsenen Dominanz- und Ausbeutungsverhältnissen zwischen armen und reichen Weltregionen lässt sich langfristig nur etwas ändern, wenn soziale Bewegungen in großem Stil gleichberechtigt, verbindlich und direkt zusammenarbeiten. Die Karawane, also das etwa 14-tägige gemeinsame Diskutieren, Organisieren und Erleben sollte den Beginn einer solchen transnationalen Vernetzung sein.

Weitere Informationen zu dem Projekt:

www.afrique-europe-interact.net

„Der Anfang ist gemacht… Bamako-Dakar-Karawane beflügelt afrikanisch-europäische Organisierung von unten“ Artikel zur Karawane, in dem die gemachten Erfahrungen ausgewertet werden. Analyse und kritik, Nr. 560 vom 21.04.2011

„Internationalismus mit Grenzen“ in: http://jungle-world.com/artikel/2011/06/42589/html

Veranstaltungen in NRW mit Bericht und Doku-Film:

Bochum:

am 19. Mai um 19.30 Uhr im Kulturzentrum „Bahnhof Langendreer“, Raum 6,Wallbaumweg 108, 44894 Bochum

Wupperal:

am 25. Mai um 19.30 Uhr in der „Hebebühne“, Mirker Str. 62, Wuppertal-Elberfeld mit der „Stiftung W“

Oberhausen:

am 09. Juni um 19.00 Uhr im CVJM Haus, Marktstr. 152, 46045 Oberhausen

Dortmund:

am 16. Juni um 19.30 Uhr im KulturHaus „Taranta Babu“,Humboldtstr. Ecke Amalienstr. 33, 44137 Dortmund