Der Auslöser der Proteste im nordmalischen Gao, das seit Ende März von bewaffneten Einheiten der säkularen MNLA und den islamistischen Organisationen Ancar Dine und AQMI(Al-Quaida au Maghreb islamique) besetzt ist, war banal.
Militante dieser Gruppen hatten Jugendlichen am 13. Mai verboten Fußball zu spielen und ihnen den Fernseher zerstört, als sie gerade dabei waren fern zu sehen.
Einen Tag später sammelten sich im Laufe des Nachmittages mehrere hundert Menschen, um ihre Wut gegen das Besatzungsregime kund zu tun. Immer wieder forderten sie den Abzug der bewaffneten Organisationen. Sie verbrannten Reifen, rissen Fahnen der MNLA und Ancar Dine ab und hissten die malische Nationalflagge.
Zu schwerwiegenderen Auseinandersetzungen zwischen den Milizen und der Bevölkerung kam es nicht. Insgesamt wurden dennoch fünf Personen verletzt. Eine wurde vermutlich von einem Querschläger durch in die Luft abgegebene Warnschüsse getroffen, während sich die vier anderen Demonstrant_innen bei der Flucht vor Mitgliedern der bewaffneten Einheiten verletzten.
Hintergrund für wachsende Spannungen zwischen Rebellen und der einheimischen Bevölkerung vor allem in den größeren Städten des nördlichen Malis sind zahlreiche Menschenrechtsverletzungen seitens der bewaffneten Gruppen sowie der Versuch der islamistischen Organisationen, den Einheimischen eine der Sharia angepasste Religionsausübung und Lebensweise vorschreiben zu wollen (siehe auch Aufgefallen – Solidarität mit wem und Hintergrund: Erneuter Aufstand im Norden Malis).
Quellen: