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Sudan: Studierendenproteste in Khartum

Am 16. und 17. Juni demonstrierten etwa 200 Studierende vor dem Campus der University of Khartum gegen steigende Preise bei Grundnahrungsmitteln. Sie brannten Autoreifen ab und riefen: „Nieder mit der Diktatur!“, „Khartoum, rise up! Rise up!“ und „Wir wollen preiswerteres Essen!“

Starke Polizeieinheiten lösten die Demonstrationen mit Tränengas und Schlagstöcken auf, die Studierenden verteidigten sich mit Steinwürfen.

 Unmittelbarer Anlass war die Ankündigung der sudanesischen Regierung, Subventionen auf Grundnahrungsmittel und Treibstoff drastisch zu kürzen. Durch den andauernden Streit um die Öleinnahmen mit dem Südsudan gerät Khartum seit Monaten in erhebliche wirtschaftliche Turbulenzen, im Mai war die Inflation zuletzt auf 30 Prozent nach oben geschnellt. Zudem bemängeln die regierungskritischen Studis die in den den vergangenen Jahren weiter forcierte Militärpräsenz auf dem Campus.

Ende Mai waren Studierendenproteste an der Sudan University of Science and Technology ausgebrochen. Die technische Hochschule mit 20 Instituten an insgesamt acht Standorten rund um die Hauptstadt Khartum hatte die Militärpräsenz auf dem Campus erheblich hoch- und den Lehrbetrieb zurückgefahren, nachdem Studierende den politischen Nepotismus an der Lehranstalt öffentlich angeprangert hatten.

Seit die Protestbewegung in der arabischen Welt im letzten Jahr auch den repressiv regierten Sudan erreicht hat, kommt es im ganzen Land immer wieder zu militanten Aktionen.

 AFP 17 + 18.6.2012; Reuters 17.6.2012; sudantribune.com 17 + 18.6.2012; zenithonline.de 18.6.2012

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