Nach Pressseberichten ist der fünfwöchige Streik der Bergleute in Marikana ist beendet: Die Arbeitnehmer des weltweit drittgrößten Platinwerks Lonmin haben ein Lohnangebot von 1.100 Euro angenommen und sollen am 20. September an ihren Arbeitsplatz zurück gekehrt sein (in anderen Quellen war allerdings von einer Lohnerhöhung von 22% die Rede, was knapp 500 € für die Arbeiter bedeuten würde).
„Das britische Unternehmen hatte alle Werke wegen des gewaltsamen Streikes schließen müssen und riesige Verluste eingefahren. Das abgeschlossene Lohnpaket führt nun zu weiteren Unruhen bei Bergleuten der umliegenden Firmen im Platingürtel bei Rustenburg. Die Polizei hatte in den vergangenen Tagen den Streik bei Lonmin und aufflammende Proteste bei anderen Unternehmen mit Tränengas unterbunden.
Während in Marikana Tausende Bergleute am Mittwoch ihren Sieg feiern, feuerte die Polizei Tränengas auf streikende Kumpels der benachbarten Anglo American Mine, dem größten Platinproduzenten der Welt. Anglo American hatte vergangene Woche fünf Werke schließen müssen und ein Drittel der Produktion verloren.
Kumpels fordern mit 1600 Euro monatlich noch höhere Löhne, als die Arbeiter bei Lonmin: Über Wochen protestierten dort etwa 3000 Kumpels und ließen von ihren Forderungen nach 1250 Euro nicht ab. Im August hatte die Polizei 34 Arbeiter bei diesem illegalen Streik erschossen; insgesamt starben 45 Menschen in den blutigen Auseinandersetzungen“ (taz 19.9.2012).
Die wilden Streiks in der Mineralienindustrie haben sich auf den Goldsektor ausgedehnt: 15.000 Arbeiter haben bei Gold Fields, zweitgrößter Goldproduzent Südafrikas, die Arbeit niedergelegt. Jedoch haben Gold Fields sowie das größte Goldunternehmen, Anglo Gold Ashanti, mehr als die Hälfte der Produktion außerhalb des Landes verlegt.
daily maverick 19.09.2012, TAZ, daily maverrick 19. und 21.09.2012