„Libyen schließt seine gesamte Südgrenze in der Sahara. Sogar der grenzüberschreitende Warenverkehr wird auf unbestimmte Zeit gestoppt. Die südlichen libyschen Grenzregionen wurden zu militärischem Sperrgebiet erklärt. Die dortige Befehlsgewalt erhält ein Militärgouverneur. Er verfügt über Mittel des Ausnahmezustands und kann Verdächtige verhaften lassen.
Als Grund wird der erwartete Flüchtlingstreck nach Beginn der internationalen Militärintervention in Mali angegeben. Erst an 2. Stelle der Regierungs-Argumentation steht die Absicht, die grenzübergreifende Zirkulation von Terroristen zu unterbinden.
Mit diesem Beschluss ist die Möglichkeit gegeben, dass die libyschen Militärs in der Sahara Massenverhaftungen von Flüchtlingen und MigrantInnen vornehmen können. Der Aufbau von Massenlagern wäre die Folge.
Unklar ist es, wie sich die lokale Bevölkerung verhalten wird. Sie lebt in grenzüberschreitenden, mobilen Wirtschaftsformen.
Zur libyschen Schließung und Militarisierung der gesamten südlichen Grenzregionen siehe Le Quotidien d’Oran 18.12.2012:
http://www.lequotidien-oran.com/index.php?news=5176910
Die algerische Tageszeitung El Watan (18.12.2012) betont, dass es im Süden innerhalb Libyens immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen gekommen ist:
Quelle: http://ffm-online.org/2012/12/18/libyen-schliest-grenzen-zu-algerien-niger-tschad-und-sudan/ 18.12.2012