Mit Hilfe eines mehrtägigen landesweiten Streiks im Gesundheitsbereich gelang es der ‚Gewerkschaft der Arbeiter_innen des Gesundheits- und Veterinärwesens'(SYNTHSA) soviel Druck aufzubauen, dass sich die Regierung am 18. April 2013 nach Verhandlungen mit der Vertretung der allgemeinen Gewerkschaften genötigt sah, die Entlassung eines an einem Arbeitskampf beteiligten Arztes wieder zurückzunehmen.
Der im medizinischen Zentrum des Departements Seguénéga arbeitende Anästhesist hatte sich im Dezember 2012 in einem ebenfalls von der SYNTHSA ausgerufenen Streik befunden, als eine schwangere Frau mit einer schweren Bluthochdruckkrise dort eingeliefert wurde und daran verstarb. Obwohl die Einrichtung in Seguénéga selbst bei funktionierendem Betrieb gar nicht die technischen Möglichkeiten besaß, um die Patientin adäquat zu behandeln, entschied der Ministerrat am 6. März dieses Jahres, den Arzt wegen unterlassener Hilfeleistung anzuzeigen und zu entlassen.
Mit dem letzten Ausstand vom zweiten bis fünften April protestierten die Gesundheitsarbeiter_innen auch gegen den Versuch des Regimes, allgemeine gewerkschaftliche Rechte mittels Repressionen einschränken zu wollen. In dem Abschlussbericht zu dem Verhandlungen vom 18.04. erklärt sich das Regime nun damit einverstanden, die gewerkschaftlichen Rechte zu respektieren und für eine angemessene Gesundheitsversorgung zu sorgen. Dafür sagte SYNTHSA zu, von weiteren gewerkschaftlichen Aktionen vorerst Abstand nehmen zu wollen.