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Sierra Leone: Widerstand gegen Landgrabbing

Am 8. Dezember verhaftete die Polizei im Landkreis Malen (Pujehun District) KleinbäuerInnen, die sich weigern, ihr Land an die europäische Socfin Agricultural Company zu verkaufen. Am nächsten Tag kam es zu einer größeren Demonstration dagegen vor der Lokalverwaltung in der Kreisstadt Sahn. Die Polizei eröffnete das Feuer auf die Demonstrierenden und verhaftete fast 60 Personen. Dutzende Demonstrierende wurden verletzt, drei davon schwer.

Nachdem die Polizei anfangs behauptete, nur in die Luft geschossen zu haben, rechtfertigte sie sich später, dass die Demonstrierenden mit Gewehren und Macheten bewaffnet gewesen wären und versucht hätten, eine Polizeiwache nieder zu brennen. „Wir setzten zunächst nur Tränengas ein, aber dann brauchten wir Schusswaffen, um die Leute auseinander zu treiben,“ zitiert Reuters den Police Inspector General Francis Munu.

32 Personen sind Mitte Januar noch im Gefängnis, die Freilassung auf Kaution wurde vom Gericht abgelehnt.

Es ist nicht das erste mal, dass die Polizei massiv gegen Anti-Socfin-Proteste vorgeht. Bereits im Oktober 2011 wurden 31 Kleinbäuerinnen verhaftet, nachdem sie zehn Tage lang die Aktivitäten von Socfin in der Region blockiert hatten.

Im Oktober 2012 wurden sechs Mitgliedern der Malen Land Owners and Users Association (MALOA) festgenommen. Bei MALOA sind mehr als 1000 KleinbäuerInnen gegen Socfin und andere Landgrabber organisiert.

Den Festgenommenen, den sogenannten „Malen 6“, wird vorgeworfen, auf dem von Socfin gepachteten Land Ölpalmen gefällt zu haben. Beweise dafür gibt es nicht. Seitdem eskaliert die Situation im Landkreis.

Quellen:

http://www.greenscenery.org/index.php?option=com_content&view=article&id=32

https://www.facebook.com/MALOAPujehun

http://www.nachdenkseiten.de/?p=19105

http://www.reuters.com/article/2013/12/10/sierraleone-socfin-idUSL6N0JP45E20131210