Zum Inhalt springen

Südafrika: Streik in Platinminen im vierten Monat

Der „Jahrhundertstreik“ in Südafrikas Platinminen geht weiter und ein Ende scheint nicht in Sicht.

Auch von einem Richter am Arbeitsgericht Johannesburg zuletzt arrangierte Vermittlungsgespräche zwischen dem „Verband der Bergleute und Bau Gewerkschaft AMCU“ und den drei durch den Streik betroffenen Gruppen Anglo American Platinum (Amplats), Impala Platinum (Implats) und Lonmin wurden am 23.05.2014 ergebnislos abgebrochen.

Über 80.000 Mitglieder der radikalen Gewerkschaft AMCU streiken seit dem 23. Januar im Bergbaugebiet von Rustenburg , nordwestlich von Johannesburg.
Sie lehnen den Vorschlag der Unternehmen ab, ihre Löhne auf 12.500 Rand (875 €) pro Monat inklusive Boni bis Januar 2017 zu erhöhen.
Stattdessen fordern sie ein Grundgehalt in gleicher Höhe sofort und zusätzliche Prämien.

Seit dem Beginn des Streiks erhalten die Bergleute kein Gehalt, es gibt auch keine Streikkasse. Angeblich sollen bisher fünf Streikbrecher getötet worden sein.


Der Streik treibt Südafrika bereits in eine neue Rezession: Im ersten Quartal dieses Jahres schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent. Einen schlimmeren Einbruch beim Export von Bodenschätzen, der Haupteinnahmequelle Südafrikas, hat es seit 47 Jahren nicht mehr gegeben. Die Arbeitsniederlegung kostete die drei großen Platinkonzerne bereits 20 Milliarden Rand (rund 1,4 Milliarden Euro) an Einkommensverlusten. Auf der Gegenseite verloren die Kumpels und ihre Familien umgerechnet mehr als 600 Millionen Euro an Gehalt.


AFP 23.05.2014, FR 03.06.2014