Der Erdölkonzern Shell zahlt den Bewohner_innen eines Fischerdorfs im Nigerdelta 70 Mio. € als Entschädigung für Umweltschäden aus der Erdölförderung. Dies gaben Shell und die Anwälte der Geschädigten am Mittwoch, den 07.01.2015, bekannt.
Die Schäden waren durch zwei Öllecks einer Pipeline bei Bodo, einem ländlichen Vorort der Erdölmetropole Port Harcourt, in den Jahren 2008 und 2009 entstanden.
Es ist nicht das erste Mal, dass Shell Dörfern in Nigeria Entschädigungen für Umweltschäden auszahlt. Im Fall Bodo hatten die Bewohner_innen ihre Klage jedoch mit Unterstützung in- und ausländischer Umweltschutz- und Menschenrechtsverbände vor einem Londoner Gericht erhoben. Nach dreijährigen Verhandlungen einigten sich jetzt beide Seiten auf eine Entschädigungssumme von 55 Mio. £ (70 Mio. €) . 44,6 Mio. € davon sollen auf 15 600 direkt Geschädigte, vor allem Fischer und ihre Familien, verteilt werden. Die Summe von 2.850 € pro Familie entspricht rund drei Jahreslöhnen eines nigerianischen Minimallohns. Die restlichen 25,4 Mio. € werden der Lokalverwaltung ausgezahlt und sollen gemeinnützig verwendet werden.
Quelle: NZZ online 07.01.2015