Im November 2023 hat Kamerun hat als erstes Land weltweit Malaria-Impfstoffe für Routine-Impfungen für Kinder erhalten. UNICEF und Partner lieferten rund 330.000 Impfdosen des Malaria-Vakzins „RTS,S (Mosquirix)“ nach Yaoundé, die Hauptstadt Kameruns. Am 22. Januar d.J. startete die Impfkampagne mit einer Pressekonferenz der WHO (Weltgesundheitsorganisation), mit der zehntausende von Kinderleben jährlich gerettet werden sollen.
Jedes Jahr sterben rund 400.000 Menschen an der von Moskitos übertragenen und von Parasiten ausgelösten Infektion, über 90 Prozent davon auf dem afrikanischen Kontinent. Zwei Drittel der Opfer sind Kinder unter fünf Jahren.
Der neue Impfstoff wurde von dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) einwickelt. Vorangegangen waren vierzig Jahre Forschung und seit 2019 Pilotprogramme mit Mosquirix, der zurzeit einzige verabreichte Impfstoff gegen Malaria.
Bei den Pilotprogrammen zeigte sich eine Schutzwirkung von rund 30 Prozent. Im Vergleich mit Impfstoffen gegen andere Kinderkrankheiten, die eine durchschnittliche Wirksamkeit von über 90 Prozent haben, ein sehr niedriger Wert. Deswegen wird die Forschung an einem Malariaimpfstoff mit höherer Wirksamkeit fortgesetzt.
Der Grund für die niedrige Schutzwirkung liegt in der Komplexität des Parasiten, der seine Lebensform im Körper des Menschen noch mehrmals verändert und seine Oberflächenstruktur immer wieder anpasst.
Trotzdem wird eine Impfung mit Mosquirix von der WHO zur Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe als Ergänzung zu anderen prophylaktischen Maßnahmen wie Insektizid-behandelte Mückennetze, schnelle Diagnose und Behandlung, empfohlen.
In den vorangegangenen Jahren ist die Zahl der Malariafälle, u.a. wegen zunehmende Resistenz gegen Insektizide, wieder gestiegen, weswegen laut der globalen Impfstoffallianz Gavi bereits 19 weitere Länder angekündigt haben, noch in diesem Jahr Impfkampagnen zu starten.
Quellen: NZZ, 24.01.2024
https://www.nzz.ch/wissenschaft/malaria-nach-langer-forschung-gibt-es-jetzt-eine-impfung-ld.1787121